Mich stört ehrlicherweise etwas die Formulierung «Diejenigen, der die "teuren" Module zuerst nutzen wollen, sollten kontinuierlich zahlen.»
Wir reden hier von Software, mit der Geld verdient wird. Wozu sonst schreibt man Rechnungen?
Die Entwicklung dieses Moduls ist weder teurer noch preiswerter als die allgemeine Entwicklung von kivitendo. Wenn jemand Geld für ein Modul in die Hand nimmt, ist es für diesen „Bezahler“ schwer darstellbar, warum das dann zwangsweise in die Community-Version reingehen soll. Dagegen steht dann, dass viele selbst bei einem Fundraising nicht mal 50 EUR in den Topf werfen, aber das Ergebnis anderer kostenfrei nutzen wollen, oder einige sogar fordern, dass es für sie bereitgestellt werden muss.
Das führt zur Strategie „bestes Sitzfleisch”: Die Ungeduldigen zahlen, die Entspannten nehmen mit. Da kivitendo im Wesentlichen von Unternehmen gepflegt wird, die von Ihrer Entwicklungsarbeit leben (müssen), ist das Ergebnis eine Stagnation bei der Community-Version. Denn Beauftragungen führen keinesfalls zwangsläufig dazu, dass diese Arbeiten frei zugänglich sein müssen. Sie müssen dem Auftraggeber (=Werkvertrag) offen sein, der muss das aber nicht automatisch bei Sourceforge (Beispiel) einstellen. Bei einem Auftrag kommt dazu, dass (Beispiel) wir zwar die Entwickler sind (=Urheber), aber der Auftraggeber Besitzer des Codes. Wir können demnach nicht frei über das Resultat verfügen, wenn dafür keine Freigabe erfolgt.
Wenn sich keine Gruppen finden, die etwas beauftragen, oder Auftraggeber, die Ihre Entwicklungen für die Community freigeben, haben wir (Beispiel) als Entwicklungsunternehmen erst einmal Verantwortung für unsere Mitarbeiter. Und die wollen - wie jeder der arbeitet - am Monatsende ein Gehalt. Das muss sich auf die Entscheidungen bei der Entwicklung für Kunden oder für die Community auswirken.
Ich will den geäußerten Standpunkt nicht angreifen. Es sollte nur klar sein, welche Konsequenzen das dann haben kann. Oder hat, wie ich aus der Entwicklungshistorie von Lx-Office ablesen kann: Es gibt ein paar Kunden, die Geld in die Hand nehmen. Die haben „extrem coole kivitendos”. Und dann gibt es die Community-Version. Und ich weiß, was da alles nicht drin ist.
Wie schon Kennedy (in etwa) sagte: «Frage nicht was die kivitendo-Community für dich tun kann, sondern was du für die kivitendo-Community tun kannst!»